mTORUS - mikrobiom-basierte Behandlungsmöglichkeiten bei Harnwegsinfekten

Verantwortlich: Prof. Thomas M. Kessler (Balgrist/UZH) sowie Prof. Gunnar Rätsch (ETH Zürich), Prof. Shinichi Sunagawa (ETH Zürich), Prof. Emma Wetter Slack (ETH Zürich), Prof. Martin J. Loessner (ETH Zürich), Prof. Onur Boyman (USZ/UZH), Prof. Nicola Zamboni (ETH Zürich), Dr. André Kahles (ETH Zürich), Dr. Lorenz Leitner (Balgrist/UZH), Dr. Shawna McCallin (Balgrist/UZH), Dr. Alaz Oezcan (USZ/UZH), Prof. John McKinney (ETH Lausanne)

Traditionell wurden Mikroben in der Infektionsbehandlung als Feinde betrachtet, die hauptsächlich mit Antibiotika eliminiert werden sollten. Jedoch zeigen wissenschaftliche Erkenntnisse der letzten Jahre immer deutlicher, dass die zahlreichen Mikroorganismen, die in und auf uns leben, eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit spielen und eine Barriere gegen Infektionen bilden können. Die undifferenzierte Therapie mit Antibiotika versagt bei vielen bakteriellen Infektionen nicht nur aufgrund der zunehmenden Antibiotikaresistenzen, sondern auch, weil die Störung des Mikrobioms die Rückkehr zu einem gesunden Zustand erschwert. Für Tausende von Menschen in Zürich und Millionen weltweit, die unter Harnwegsinfektionen leiden, waren Antibiotika lange Zeit die einzige Behandlungsmöglichkeit. Hier wollen wir mikrobiom-basierte Therapien entwickeln, die aus der engen und detaillierten Beobachtung von Patienten:innen und Gesunden hervorgehen.

Durch die Analyse dieser klinischen Daten mit fortschrittlicher Technologie und computergestützten Ansätzen können wir nachhaltige mikrobiom-basierte Therapien entwerfen: Mit genetisch veränderten Bakteriophagen werden Bakterien eliminiert und durch die Transplantation eines gesunden Mikrobioms wiederkehrende Infektionen verhindert. Indem wir den Harntrakt als Ökosystem betrachten, das wiederhergestellt werden muss, anstatt als Kanal, der sterilisiert werden muss, streben wir die Etablierung neuer Normen im klinischen Management von Infektionskrankheiten an, was die Lebensqualität von Millionen von Patienten:innen verbessern wird.

mTorus

 

Projektstart Mitte 2023

Ermöglicht durch:

Monique Dornonville de la Cour-Stiftung

Massgeschneiderte Behandlung von Harnwegsinfekten

«Bei diesem Projekt bewegen wir uns auf Neuland!»

Das Projekt im Überblick

Leitung:

 

Prof. Dr. Thomas M. Kessler
Chefarzt Neuro-Urologie Universitätsklinik Balgrist
Extraordinarius Neuro-Urologie Universität Zürich

 

Dauer: 2023 – 2028

 

Hochschulen: ETH Zürich, Universität Zürich
Spitäler: Universitätsklinik Balgrist, Universitätsspital Zürich

 

Forschende: 25

 

Kooperationspartner: EPFL

 

Patienten: 375