03 Balgrist

The LOOP Zurich 2023

19.12.2023 17:53

Die zweite jährliche Veranstaltung von The LOOP Zurich war eine informative Zusammenkunft mit dem Schwerpunkt auf der Rolle von Daten bei der Gestaltung der Zukunft der Medizin. Unter dem Titel "Daten für die Medizin der Zukunft" wurde die Bedeutung von Daten als treibende Kraft für die Entwicklung der Präzisionsmedizin diskutiert.

Der Abend begann mit Einführungsreden von Beatrice Beck Schimmer und Christian Wolfram, Vertreter der Universität Zürich bzw. der ETH Zürich. Beide unterstrichen die Bedeutung von Exzellenz in der medizinischen Forschung, die Relevanz von Daten für die Weiterentwicklung der Präzisionsmedizin und die Notwendigkeit angemessener Finanzierung für Forschung und Entwicklung.
Markus Rudin, Gründungsdirektor von The LOOP Zurich, präsentierte einen Überblick über die laufenden Aktivitäten von The LOOP Zurich mit Fokus auf die Mission für die kommenden Jahre. Fabian Theis, Gastredner aus München (TU München und Helmholtz München), gab einen Einblick in die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz für komplexe Herausforderungen in der medizinischen Forschung und Praxis.

Ein weiterer Höhepunkt war die Vorstellung der The LOOP Zurich Biomedizininformatik-Plattform (BMIP) durch Gunnar Rätsch, Professor für Bioinformatik an der ETH Zürich. Diese Plattform wurde ins Leben gerufen, um Forschungsprojekte an sechs Partnerinstitutionen zu unterstützen und markiert einen bedeutenden Meilenstein auf dem Weg zu einem datengetriebenen Ansatz in der Medizin. The LOOP Zurich startete im Frühjahr einen Aufruf für Plattformprojekte, um das Potenzial der BMIP zu stärken und ihre Anwendbarkeit in der klinischen Praxis und Forschung zu demonstrieren. Die beiden Siegerprojekte wurden nach einer gründlichen Evaluierung von Jens Selige, dem Geschäftsführer von The LOOP Zurich, bekannt gegeben.
Sebastiano Caprara stellte das erste Siegerprojekt, „Biomedical Informatics Imaging Platform“ (BMI2), vor. BMI2 besteht aus einem Konsortium verschiedener Krankenhäuser, wobei Caprara am Universitätsspital Balgrist als Leiter der Digital Medicine Unit tätig ist. Das BMI2-Projekt ergänzt die BMIP-Datenbank durch die Integration von Radiologie-, Radioonkologie- und Pathologie-Bilddatensätzen und wird die Nützlichkeit dieser Informationen in spezifischen Pilotprojekten demonstrieren. Das zweite Projekt wurde von Marco Bühler, einem Pathologen am Universitätsspital Zürich, präsentiert. Unter dem Namen „POLAR“ zielt das Konsortium darauf ab, Daten von Patienten mit Lymphomen zu sammeln und in einer einzigen Datenbank zu integrieren, um Erkenntnisse für die klinische Anwendung und Behandlung zu gewinnen.

Der formale Teil des Abends endete mit einer interessanten Podiumsdiskussion zur Bedeutung von Daten für die Zukunft der medizinischen Forschung. Emanuela Keller, Professorin für Neurointensivmedizin an der UZH und Leitende Ärztin der Neurointensivstation am USZ, beschrieb die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Intensivmedizin. Gunnar Rätsch, Fabian Theis und Michael Krauthammer, Professor für Medizinische Informatik an der UZH, erläuterten moderne Datenverarbeitungsmethoden für Forschungszwecke und diskutierten Datenschutzaspekte. Kerstin Vokinger, Rechtsexpertin an der UZH mit medizinischem Abschluss, thematisierte die Herausforderungen datengetriebener medizinischer Forschung im Kontext des Datenschutzes in der Schweiz.

Was den informellen Teil des Abends betrifft, sagt ein Bild mehr als tausend Worte (und ein guter Algorithmus ist tausend Bilder wert)