Künstliche Intelligenz für bessere Entscheidungen in der Krebsbehandlung

In den letzten Jahren hat die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz (KI) enorme Möglichkeiten eröffnet, das Gesundheitswesen zu verändern. Ein besonders vielversprechendes Projekt in diesem Bereich ist das „AI Tumor Board“, geleitet von Expertinnen und Experten des Universitätsspitals Zürich (USZ), des Kinderspitals Zürich (Kispi) und der Universität Zürich (UZH). Ziel des Projekts ist es, eine KI-gestützte Plattform zu schaffen, die Onkologinnen und Onkologen wichtige Informationen für personalisierte Behandlungsentscheidungen bei Krebspatientinnen und -patienten liefert. Durch die Nutzung medizinischer Richtlinien und routinemässig erhobener klinischer Daten bietet das AI Tumor Board eine neue Möglichkeit, Patientendaten zu analysieren und die wirksamsten Behandlungen vorherzusagen.

Das Projekt AI Tumor Board gliedert sich in drei wesentliche Phasen. Zuerst wird die KI eingesetzt, um Patientendaten mit etablierten Behandlungsrichtlinien abzugleichen, die oft in umfangreichen, unstrukturierten Formaten vorliegen und schwer zugänglich sind. In diesem Schritt helfen KI-Tools, diese Informationen zu strukturieren und zu vereinfachen, sodass Ärztinnen und Ärzte gezielt Fragen stellen können wie: „Welche Behandlungsoptionen sind für eine bestimmte Krebsart am besten geeignet?“ Durch diese vereinfachte Datenaufbereitung können Entscheidungen getroffen werden, die besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt sind.

Die nächste Phase nutzt KI-Algorithmen, um historische Daten zu Behandlungen und deren Ergebnissen zu analysieren. Dadurch kann das System den möglichen Erfolg und die Nebenwirkungen einer Behandlung für individuelle Patientinnen und Patienten vorhersagen. Indem die KI die einzigartigen klinischen und genetischen Informationen jedes einzelnen Falls berücksichtigt, identifiziert sie Muster, die auf die vorteilhaftesten Therapien hinweisen. Dieser vorausschauende Ansatz, der auf Erfahrungen aus früheren Fällen basiert, liefert eine personalisierte Perspektive, die Überlebenschancen erhöhen und das Risiko unerwünschter Effekte für Krebspatienten im fortgeschrittenen Stadium verringern könnte.

Das Ziel des Projekts ist es schlussendlich, diese KI-Tools in ein benutzerfreundliches Dashboard zu integrieren, das den Onkologinnen und Onkologen in den Tumor Boards am USZ und Kispi zur Verfügung steht. Mit diesem interaktiven Werkzeug können Fachleute schnell auf evidenzbasierte Behandlungsvorschläge zugreifen und dabei sowohl etablierte als auch innovative Optionen für die Patientenversorgung berücksichtigen. Durch die Zusammenführung mehrerer Datenquellen befähigt das AI Tumor Board die Klinikerinnen und Kliniker, eine wirklich personalisierte Krebsbehandlung anzubieten und strebt eine Zukunft an, in der datengestützte Erkenntnisse jede Phase des Behandlungswegs der Patientinnen und Patienten leiten.

Dieses Projekt wird ermöglicht durch die Promedica Stiftung